Hauptseite

 

 

Die dem Fanclub Namensgebende Knight Foundation in der TV-Serie KNIGHT RIDER ist die Stiftung des verstorbenen Multimillionärs Wilton Knight. Dazu gehören die Knight Industries, die K.I.T.T. herstellten sowie die Foundation For Law And Government (FLAG), die Organisation, für die Michael Knight arbeitet.

Knight Foundation ist aber auch der Name des ersten deutschen KNIGHT-RIDER-Fanclubs, einer der wenigen weltweit. Dies ist seine Geschichte...

Der 28. August 1985 war der Tag, der das Leben sehr vieler Menschen veränderte. Zu dieser Sternstunde der deutschen Fernsehgeschichte nämlich wurde der erste Teil des Pilotfilms der neuen TV-Serie KNIGHT RIDER erstmals vom Privatsender RTL Plus ausgestrahlt.

Zwar hatte ich vorher schon Gerüchte über diese gehört und schon das eine oder andere Foto dazu erspäht, doch hatte ich an diesem Tag zum ersten mal die Gelegenheit, unser ungewöhnliches Heldengespann Michael Knight und K.I.T.T. „leibhaftig“ in Aktion zu sehen.

Zu diesem Zeitpunkt war ich schon sehr aktiv im Star-Wars-Fandom tätig und kannte einige Leute aus dem Star-Wars-Fanclub, die sich auch für KNIGHT RIDER begeisterten. Im Sommer 1986 trafen sich einige davon bei mir zuhause. Das Treffen stand aber nicht im Zeichen von Star Wars, wie man annehmen könnte, sondern geriet eher zu einer KNIGHT-RIDER-Mini-Con. Zwei meiner Gäste, Thomas Zimmer aus Kronach und Markus Roth aus Lich sowie ich selbst beschlossen daraufhin spontan, den ersten deutschen KNIGHT-RIDER-Fanlcub zu gründen, den wir Knight Foundation nennen wollten.

Dann ging alles sehr schnell. Wir drei hatten schon genügend Material angesammelt, um damit mehr als nur eine Clubzeitung zu füllen. Wir warfen unseren Kram zusammen, und so erschien schon im September 1986 die erste Ausgabe der Knight Lines, wie unser clubeigenes Fanzine nun heißen sollte.

Werbeanzeigen in der Flohmarkt-Rubrik gängiger Filmzeitschriften taten ihren Teil, um uns die ersten Mitglieder zu verschaffen. Damals war KNIGHT RIDER neu, das Interesse gewaltig, und so hatten wir schon bald alle Hände voll zu tun, jeden Interessenten mit Infomaterial zu versorgen und die Hefte für die Abonnenten fertig zustellen. Alle drei Monate trafen wir uns zu Redaktionssitzungen übers Wochenende abwechselnd bei Thomas in Kronach, Markus in Lich oder bei mir in Bexbach.

Anfang 1987 erfuhr schließlich der Sender RTL Plus (wie er damals noch hieß) von unserem Club und nahm Kontakt mit Markus Roth auf, der damals die „Public Relations“ managte, um es mal so auszudrücken. Die Moderatorin Susanne Kronzucker lud Markus ins Studio nach Luxemburg ein, wo RTL damals noch seinen Sitz hatte. Markus war der Weg aber zu weit und schlug mich vor, da Luxemburg von mir aus nur einen Katzensprung entfernt ist. Also rief Susanne Kronzucker mich an und teilte mir mit, RTL plane ein KNIGHT-RIDER-Special, das sie live senden wollten. Mich hätten sie gerne als Studio-Talk-Gast dabei. Natürlich sagte ich zu, denn so was wollte ich schon immer mal miterleben.

Ein paar Tage später war es dann soweit. Am 29. Januar 1987 – einen Tag nach meinem Geburtstag – reiste ich in Luxemburg an. Von Susanne Kronzucker wurde ich außergewöhnlich freundlich empfangen und vorbereitet. Durch die Sendung führte dann Matthias „Metty“ Krings. Außer dem Talk mit mir wurden noch brandneue Interviews mit David Hasselhoff und andere seltene Aufnahmen gezeigt. Gerade rechtzeitig zur Sendung war auch die Knight Lines # 2 fertiggeworden. Ich konnte natürlich kräftig Werbung für unseren Club machen (die Adresse wurde ständig eingeblendet) und Metty zum Ehrenmitglied ernennen, da auch er von KNIGHT RIDER begeistert war. Dieser Fernsehauftritt war eigentlich der Höhepunkt unseres Fanclubs, da er auch über die Grenzen hinaus im ganzen deutschsprachigen Ausland von Millionen von Menschen gesehen wurde.

Noch während der Sendung wurde ich von der luxemburgischen Filiale von General Motors eingeladen, zwei Tage später eine Probefahrt in einem Trans Am zu unternehmen, eine Gelegenheit, die ich zusammen mit Markus beim Schopf ergriff. Leider bekamen wir keinen Trans Am geschenkt.

Auch Mettys und Susannes Versprechungen bezüglich Treffen mit David Hasselhoff und Informationen über die Serie direkt aus den USA blieben nur heiße Luft. Allerdings half uns RTL durch die kostenlose Werbung für unseren Club in ungeahnten Ausmaßen. Die Anfragen wurden Markus postsäckeweise ins Haus geliefert, und innerhalb weniger Monate erreichte die Knight Foundation die Rekordmitgliederzahl von 350!

So langsam wuchs uns die Arbeit nun über den Kopf. Unsere Redaktionstreffen reichten zeitlich kaum noch aus, die immense Arbeit zu bewältigen, die hinter der Produktion von 350 Knight Lines steckte. Dazu kam noch, dass wir immer mehr Kinder als Mitglieder bekamen, die uns die Arbeit unnötig erschwerten. Antworteten wir mal nicht auf Anfragen von Vorschulkindern wie z. B. „kann ich mal bei K.I.T.T. mitfahren“ oder „bitte sagt David, er soll mich zuhause anrufen“, beschwerten sich die Eltern. Also beschlossen wir, zukünftig das Mindesteintrittsalter der Mitglieder auf 16 Jahre festzulegen.

In der folgenden Zeit verloren wir also nun bei jeder abgelaufenen Mitgliedschaft dutzende von (Kinder-)Mitgliedern und hatten somit wieder mehr Luft. Allerdings sollte das Interesse der über Sechzehnjährigen an KNIGHT RIDER, die nun unsere einzigen Mitglieder waren, in den folgenden Monaten rapide abnehmen. Im April 1988 (KL 6) hatten wir nur noch 250 Mitglieder; im Dezember 1989 (KL 13) nur noch 67 Mitglieder usw.

Das erklärt vielleicht auch, wieso das Interesse an den von uns veranstalteten Clubtreffen kaum vorhanden war. Mit viel Mühe und Arbeit organisierten wir die erste Knight Rider Convention vom 25. – 27.08.1989 in Obernburg-Eisenbach. Gerade mal fünf Mitglieder meldeten sich an. Da wir vom Leitungsteam aber noch Bekannte von uns dazu eingeladen hatten, kamen wir wenigstens auf etwa 15 Teilnehmer. Trotz der geringen Beteiligung hatten wir viel Spaß. Daher gab es vom 31.08. – 03.09.1990 die zweite Con. Die war jedoch noch schlechter besucht, und so beschlossen wir, uns künftig diese immense Arbeit zu sparen.

Auch das Interesse von Thomas und Markus schwand spürbar dahin. Sie trugen sich mit dem Gedanken, sich von der Knight Foundation loszusagen und lieber etwas anderes zu machen. Da wir drei neben KNIGHT RIDER auch noch begeisterte Anhänger anderer TV-Serien waren, konzipierten wir zusammen ein Fanzine für TV-Serien des Science-Fiction- und Action-Genres allgemein, das wir Action News nennen wollten. Die Action News sollte als Schwestermagazin zur Knight Lines erscheinen. Doch leider schwand auch Markus’ und Thomas’ Interesse an einer Freundschaft mit mir. Es lag schließlich im Interesse aller Beteiligten, sich zu trennen, sowohl auf Club-Ebene wie auch privat.

So kam es, dass im Dezember 1988 mit der Nr. 9 die erste Knight Lines erschien, die ich im Alleingang produziert hatte. Zwar hatte ich mehr Arbeit, aber andererseits konnte ich walten und schalten, ohne mich mit anderen absprechen zu müssen. Unter meiner Eigenregie erschienen vom Dezember 1988 bis März 1993 18 Ausgaben der Knight Lines.

Während dieser Zeit gab es wieder ein paar Höhepunkte. 1991 entstand der erste KNIGHT-RIDER-Fernsehfilm KNIGHT RIDER 2000, der dem Club und dem Fanzine kurzzeitig neues Leben einhauchte. Die Knight Lines berichtete in Ausgabe 20 als erste deutsche Zeitschrift überhaupt erstmals über den kompletten Inhalt des Films. Dies war möglich, da ich schon relativ früh an eine amerikanische Videoaufnahme des Films gelangt war.

1992 hieß es schließlich „10 Jahre KNIGHT RIDER“. Unter diesem Motto erschienen ein Jahr lang vier Ausgaben der Knight Lines in besonderer Aufmachung und mit besonderen Jubiläumsangeboten, wie z. B. dem Club-T-Shirt. Kontakte zu amerikanischen Fans wie Mark Scrivani wurden geknüpft, und plötzlich war es gar kein Problem mehr, dass sich jeder Fan seinen eigenen, funktionsfähigen K.I.T.T. in Originalgröße bauen lassen konnte, vorausgesetzt natürlich, man verfügte über genügend schwarze Zahlen auf dem Konto.

In diesem Jahr gab es jedoch auch einige Veränderungen in meinem Privatleben. Nicht nur, dass ich meinen zweiten eigenen Fanclub, die Lethal Weapon Fan Association Germany, gründete, ich kaufte mir auch ein eigenes Haus (nein, nicht von den Mitgliedsbeiträgen...), renovierte es und zog schließlich ein Jahr später ein. Durch die ganze Arbeit am Bau und später im eigenen Haushalt, den ich nun allein führen musste, wurde mir klar, dass ich mich unmöglich weiter um die Clubs kümmern konnte. Ich hatte zwei Möglichkeiten: a) den Club aufzulösen oder b) einen Nachfolger zu suchen. Im März 1993 erschien mit der Nr. 26 die vorerst letzte Knight Lines.

Aus Mangel an Interessenten legte ich den Lethal-Weapon-Fanclub mit Lethal Zine # 6 auf Eis. Da ich sehr an der Knight Foundation hing und es auch als unfair den Mitgliedern gegenüber empfand, wollte ich den Club nicht auflösen und suchte einen „würdigen“ Nachfolger. Den fand ich in Martina Koch, einer sehr guten Brieffreundin und seit ihrem Eintritt in den Club eines der aktivsten Mitglieder. Da ich sie durch unseren häufigen Briefwechsel etwas näher kennen gelernt hatte, war ich mir sicher, dass Martina diese Aufgabe perfekt bewältigen könnte, sofern sie nur wollte. Und sie wollte! Zwar war sie anfangs etwas skeptisch, ob sie sich diese Aufgabe, die zweifellos auch eine Bürde sein kann, aufladen sollte, aber da sie meine Meinung über unseren Club teilte, stimmte sie schließlich doch zu. Und dafür war ich ihr sehr dankbar.

Jedenfalls übergab ich Martina alle Unterlagen, die man so für eine Knight Lines braucht, und mit der Nr. 27 erschien dann im September 1993 Martinas erste Knight Lines. Ich freute mich riesig darüber, dass sie die Tradition fortführte, die zu dem damaligen Zeitpunkt schon 10 Jahre gewährt hatte, drei Redaktionswechsel, einen Fernsehauftritt und bis dahin 38 Ausgaben der Knight Lines miterlebt hatte.

Das Jahr 1997 bescherte uns dann die berühmt-berüchtigte Serie TEAM KNIGHT RIDER. Die überwiegende Mehrheit der KNIGHT-RIDER-Fans lehnte dieses hanebüchene Machwerk ab, doch die Berichterstattung darüber trug wesentlich zur Füllung nicht weniger Ausgaben der Knight Lines bei.

Mittlerweile stand der 4. Redaktionswechsel ins Haus. Ich hatte mich in meinem Haushalt eingelebt und deswegen auch wieder etwas mehr Zeit zur Verfügung. Fast zeitlich spielte Martina mit dem Gedanken, als Clubleiterin zurückzutreten, da sie sich nun in einer beruflichen Ausbildungsphase befand, die ihr extrem wenig Freizeit ließ. Also übernahm ich wieder das Ruder, so dass mit Veröffentlichung der Knight Lines # 51 im März 2000 der alte Clubleiter wieder der neue Clubleiter war.

Die KL 51 war die erste Ausgabe in diesem für KNIGHT RIDER „magischen“ Jahr, die unter dem Motto „2000 – The Future Of Knight Rider Is Here!“ erschien. Sonderberichte über den Film KNIGHT RIDER 2000 waren Pflicht.

Im Jahr 2001 feierten wir unser 15jähriges Jubiläum – dennoch nahm die Mitgliederzahl weiterhin rapide ab. Kennzeichnend für dieses Jahr waren die unzähligen Zeitungsenten über einen bevorstehenden neuen KNIGHT-RIDER-Film bzw. –Fernsehserie, ein Projekt, das damals nicht zustande kam.

Langsam aber sicher hatte mittlerweile das World Wide Web die ganze Welt erobert. Während in den letzten zehn Jahren fast alle anderen Fanclubs deswegen zu Grunde gingen oder ihre Aktivitäten ins Internet verlegten, existierte die Knight Foundation einem lebenden Fossil gleich weiter. Der Erste Deutsche KNIGHT RIDER Fanclub war somit der älteste noch existierende deutsche Fanclub überhaupt! Doch das Internet bedrohte diese Existenz immer mehr. Warum drei Monate lang auf ein kopiertes, geheftetes Fanzine warten, dessen KNIGHT-RIDER-News zum Zeitpunkt des Erscheinens sowieso schon veraltet waren, während man tagtäglich einfach im Internet an die heißesten Neuigkeiten über die Serie und David gelangen konnte? Dies war wohl der Ansatzpunkt zumindest der meisten (jugendlichen) Mitglieder, während viele ältere noch gar keinen Internetzugang besaßen und sich das Fortbestehen des Fanzines wünschten.

Wie in dem Lied „Video killed the radio star“ konnte man auf uns bezogen sagen: „Internet killed the old fashioned fanzines“. Es war somit nur eine Frage der Zeit, bis auch für die Knight Foundation eine gravierende Änderung ins Haus stand. Da ich selbst zu diesem Zeitpunkt so gut wie absolut keine Computer- bzw. Internetkenntnisse hatte, stand eine Verlagerung der Clubaktivitäten ins Internet völlig außer Frage. Als logische Konsequenz blieb also nur die Schließung des Clubs übrig – ein Schritt der mir unglaublich weh tat. Im März 2005 erschien mit der Nr. 71 die endgültig letzte Ausgabe des legendären Fanzines Knight Lines. Der Fanclub hatte zu diesem Zeitpunkt fast 19 Jahre bestanden und ist damit meines Wissens immer noch der deutsche Fanclub, der am längsten von allen bestanden hat.

Aber getreu dem KNIGHT-RIDER-Motto „one man can make a difference“ hatte ich die Knight Foundation nie wirklich aufgegeben. Ich wußte genau, daß irgendwann der Zeitpunkt kommen würde, daß dieser erste und älteste deutsche KNIGHT-RIDER-Fanclub wiederauferstehen würde. Dieser Zeitpunkt kam schließlich. Das Ergebnis kann nun jeder auf seinem Monitor sehen.

 

 

Pfälzischer Merkur 07.02.1987

 

 

Bagatelle März 1987

 

Pfälzischer Merkur 28.11.1991